Wir sind in Sorge mit unseren Freunden in unserem Partnerbistum Kumbo in Kamerun. Dort gibt es seit Monaten eine sich zuspitzende Krise zwischen der englisch sprachigen Minderheit und der Zentralregierung. Nach der Unabhängigkeitserklärung am 1. Oktober eskalierte die Lage weiter in offene Gewalt. Zahlreiche Menschen kamen ums Leben, ihre Leichen wurden zum Teil verschleppt.
Wir beten für die Menschen in unserem Partnerbistum, in den englischsprachigen Regionen Kameruns und für alle durch die Krise ums Leben Gekommenen. Lasst uns am Samstag, 14. Oktober, dem Aufruf der anglophonen Bischöfe in Kamerun folgen und gemeinsam für einen gewaltfreien Dialog beten.
Im Abendlob wird die Friedenskerze brennen! Das Gebet wird auch in den nächsten Gottesdiensten nötig sein!

Paralell zum Gebet wollen wir in einer Unterschriftenaktion / Fürbittaktion unsere Solidarität ausdrücken. Im Vorraum der Kirche liegen bis zum Gottesdienst am Sonntag, 29.10.2017 diese Listen aus.

Für das Partnerschaftskomitee St. Joseph – St. Johannes Apostel: Stefan Hecktor

Nachfolgend ein paar wichtige Informationen:

Declaration of the Bishops of BAPEC 4 October 2017 ( in englisch)
Erklärung der Bischöfe der Bamenda Kirchenprovinz-4.10.2017 (Zusammenfassung in deutsch)

Stellungnahme der Friedrich-Ebert-Stiftung: http://library.fes.de/pdf-files/iez/13612.pdf
Gebet für den Frieden in Kamerun-2017
No Violence-Plakat UNterschrif

Aufruf von Vanessa Treike, Partnerschaftskoordinatorin im Bistum Limburg:

Liebe Engagierte im Bereich der Einen-Welt-Arbeit im Bistum Limburg,
liebe Freunde der Partnerschaftsarbeit mit Kumbo und Kamerun,
Wie Viele von Ihnen und Euch sicherlich wissen, hat das Bistum Limburg seit 1987 eine Partnerschaft mit dem Bistum Kumbo in der Nordwestregion Kameruns. Historische Verbindungslinien prägen unsere Beziehung zur Kirche Kameruns. Daher verfolgen wir nun seit Monaten die Entwicklungen der politischen Krise im anglophonen Teil Kameruns mit großer Sorge. Die Medien hier in Deutschland haben die Situation in Kamerun lange nicht aufgegriffen. Als der Konflikt in Kamerun am 1. Oktober nun allerdings eine neue Eskalationsstufe genommen hat, fand die nationale Krise Kameruns auch Eingang in unsere lokalen Medien hier in Deutschland (z.B. in der Frankfurter Rundschau http://www.fr.de/politik/unabhaengigkeit-tote-bei-unruhen-in-kamerun-a-1362006). Der 14. Oktober wurde nun von den anglophonen Bischöfen Kameruns zu einem Tag des Gedenkens an die Getöteten ausgerufen. Wir wollen uns diesem Appell anschließen und auch hier im Bistum Limburg beten. In der Sorge sind wir mit unseren Freunden und Partnern in Kamerun gerade in diesen bewegenden und beängstigenden Zeiten stark verbunden. Auch in Kumbo und eskaliert seit Wochen der schwelende Konflikte zusehends mehr. Dies hat bereits zahlreiche Menschenleben gefordert und viele hunderte sitzen im Gefängnis in Yaoundé. Ich möchte Ihnen und Euch heute die Erklärung der anglophonen Bischöfe vom 4. Oktober 2017 zur Kenntnis schicken. Das Dokument bietet eine gute Zusammenfassung der aktuellen Situation im anglophonen Teil Kameruns und auch darüber hinaus. Historische Bezüge zur Entwicklung des Konflikts werden hier – nachdem sie bereits in das Memorandum der Bischöfe an Präsident Paul Biya im Dezember 2016 dargelegt wurden – nochmals klar aufgezeigt. Aus den Worten der Bischöfe kann die Sorge und auch die Angst vor einer gewaltsamen Auseinandersetzung herausgelesen werden. Sie appellieren erneut an die Regierung, dass diese sich auf einen ehrlichen, lösungsorientierten Dialog einlassen solle und dass dieser nur dann stattfinden kann, wenn alle politischen Gefangenen aus den Gefängnissen freigelassen werden. Das Militär erinnern die Bischöfe in ihrem Statement daran, dass Kamerun die Internationale Konvention gegen Folter und andere grausame, unmenschliche oder erniedrigende Behandlung oder Strafe frei und selbstbestimmt unterzeichnet hat. Nun seien alle aufgerufen, sich auch an diese Konvention zu halten. „We call on all Christians to intensify their prayers for meaningful dialogue and for peace.“ (Wir rufen alle Christen dazu auf, ihre Gebete für einen bedeutungsvollen Dialog und für den Frieden zu intensivieren.“) Das wollen auch wir als Appell annehmen und uns gerne dieser Gebetsgemeinschaft für Dialog und Frieden anschließen. Den 14. Oktober haben die Bischöfe im anglophonen Kamerun in der ganzen Kirchenprovinz als Tag des Trauergebetes ausgerufen. Es werden Requien in allen Pfarreien gefeiert werden. Daher rufen wir für das ganze Bistum Limburg ebenfalls zum Gebet für Kamerun auf! Lassen Sie uns am Samstag, den 14. Oktober 2017, als Zeichen der Solidarität für unsere Freunde und Partner in Kamerun beten. Welche konkrete Gestalt [Fürbitten, Gebet im Gottesdienst, Gebet im Rahmen der Eine-Welt-Gruppe, etc.] dies bekommt bleibt ihren Gemeinden, Verbänden, Eine-Welt Gruppen, etc. überlassen. Als Anregung fügen wir gerne das Gebet gegen Gewalt bei, dass in Frankfurt-Unterliederbach im Rahmen der Partnerschaft entstanden und von hier aus verbreitet wurde. Unser Bischof Georg befindet sich gerade auf der Fatima-Wallfahrt in Portugal. Vor seiner Abreise am vergangenen Samstag haben wir ihn auch über die aktuellen Entwicklungen informiert. Er ist, ebenso wie wir, sehr besorgt und uns allen im Gebet für die Menschen in Kamerun verbunden. Wenn es Bilder oder andere Solidaritätsbekundungen geben sollte freuen wir uns über eine kurze Benachrichtigung oder über die Zusendung von Bildern. Diese können wir dann nach Kamerun weiterleiten, sodass auch dort unsere Solidaritätsbotschaft ankommt.

Mit vielen, freundlichen und derzeit auch sehr sorgenvollen Grüßen Das Team der Abteilung Weltkirche Vanessa Treike Referentin für Partnerschaft und Dialog